> Zurück

Vereinsausflug zu den Römern

N.L 14.08.2020

„Wohin geht denn der Ausflug?“
„Und was ist das Ziel?“

„Willi, wohin fahren wir denn diesmal?“

Fragen über Fragen - wird doch normalerweise das Ziel des alljährlichen OGV-Ausflugs immer im Vorfeld bekanntgegeben. Aber von vorne: lange stand es in den Sternen, ob wir in diesem Jahr überhaupt eine Ausfahrt würden machen können, aber unser 1. Vorstand, Willi Walz, hat dank guter Nachbarschaftsbeziehungen etwas in die Wege geleitet. „Also mir machet nen Ausflug, eine Fahrt ins Blaue“ - so die Kommunikation zwischen 1. Vorstand und Schriftführerin. „Koiner woiß wos nah goht - nur der Reble“. Und man mag es kaum glauben, das Geheimnis um das Ausflugsziel war bis zum Tag der Fahrt tatsächlich gewahrt worden. Lediglich unser Busfahrer Hans und Willi und Margret Walz wussten Bescheid. Das Interesse an den rar gesäten Plätzen war traditionell groß. Man spürte, wie sehr sich die Leute auf ein wenig Abwechslung im Alltag freuten. Gutes Wetter war ebenfalls bestellt und so machten sich am vergangenen Sonntag 42 bestens gelaunte OGV-Mitglieder und Freunde auf den Weg ins Blaue. Zunächst war der Weg noch bekannt, fuhr man doch nach Waldenbuch und in die Glashütte, um die dortigen Fahrgäste einzuladen. Weiter ging es Richtung Filderebene und schon fing das Rätselraten an - im wahrsten Sinne des Wortes. Jede/r im Bus bekam einen Zettel und sollte dort ein Fahrziel notieren. Wer richtig liegen würde oder am nächsten dran, sollte am Ende einen kleinen Preis bekommen. Bad Urach, Böhmenkirch, Aalen, Schwäbisch Gmünd um nur einige Tipps zu nennen, doch war hier wirklich schon das richtige Ziel dabei? Weiter ging die Fahrt in Richtung Esslingen. Hm, die Tipps auf der schwäbischen Alb schienen sich nicht ganz zu bewahrheiten. Alle schauten gespannt nach draußen und lauschten den Worten unseres Busfahrers, der über so ziemlich jede Ortschaft etwas zu berichten wusste. Aha, langsam näherten wir uns der Stadt Schorndorf - ob das schon das erste Ziel war? Jein. Wir legten einen kleinen Busstopp ein, um uns die Füße zu vertreten, etwas frische Luft zu schnappen und die Gelegenheit zu nutzen, telefonisch die Mittagessen vorzubestellen. Auch hier ein kluger Schachzug unseres Vorstands - er teilte die Speisekarte des Restaurants aus, schnitt aber vorher Name sowie Logo der Gaststätte weg, sodass auch hier kein Hinweis auf das Ziel zu finden war. Weiter gings nach unserem kleinen Zwischenstopp und zwar nach Welzheim. Angekommen in Welzheim wurden wir am Gasthaus „zum Lamm“ abgesetzt um unser Mittagessen einzunehmen. Dank einer top Organisation durch unseren Vorstand und unseren Busfahrer mussten wir auch nicht lange auf die leckeren Speisen und Getränke warten und stärkten uns für das, was noch kommen würde. Die ersten vermuteten bereits einen Besuch des Römerkastells, was sich später auch als richtig herausstellte. Dort angekommen zog langsam der Himmel zu und es fielen auch ein paar Regentropfen, aber das Wetter beruhigte sich sehr schnell wieder und die Sonne zeigte sich erneut. Begrüßt wurden wir am Kastell durch eine Dame und einen Herrn in römischen Gewändern. Beide boten einen Vortrag an: die Dame über die römische Bade- und Esskultur und der Herr über das Militär, Münzen und das Schuhhandwerk der damaligen Zeit. So lauschten wir in unserer jeweiligen Gruppe sehr gespannt dem tollen Vortrag und erfuhren neben klassischer Geschichte auch die ein oder andere lustige Anekdote. Ein Kilo Reis kostete zu Zeiten der Römer umgerechnet um die 1000 €, ein besonderer Schuh einen ganzen Monatslohn. Mit tollen Eindrücken verließen wir das Kastell und begaben uns wieder in den Bus, der uns zur nächsten unbekannten Tagesetappe bringen würde. Wir erfuhren, dass es dort Kaffee und Kuchen geben sollte. Schon bald hielt der Bus mitten im Nichts und wir machten uns auf einen Fußmarsch zur Klingenmühle, die schön eingebettet in einem engen Tal liegt. Die Klingenmühle war einst ein Lieblingsplatz des bekannten Dichters und Arztes Justinus Kerner während seiner Tätigkeit als Welzheimer Oberamtsarzt von 1812-1815. Von ihm stammt das dort entstandene Gedicht „Dort unten in der Mühle“. Hier befindet sich ein richtig uriges und nettes Café, wir durften selbstgemachte Kuchen und Torten genießen, bevor es für uns weiter in Richtung unseres letzten Stops ging. Doch wir gingen nicht mit leeren Händen – zu unserer großen Überraschung erhielt jede/r einen kleinen Tontopf mit einer selbst gezogenen Pflanze: von Salat über Petersilie bis Brokkoli war vieles dabei. Dankbar und mit dem Versprechen, alles in unserem Mustergarten einzusetzen, verließen wir die Mühle. Nun holte uns auch das Wetter ein, es begann zu stürmen und zu regnen. Dennoch hatten wir insgesamt großes Glück mit dem Wetter, kam es zuhause in Steinenbronn doch bereits am Mittag zu einem schweren Gewitter mit Sturm. Wir verließen den Welzheimer Wald und fuhren Richtung Esslingen, wo wir im Dulkhäusle noch unser Abendessen verspeisten. Hier wurde auch das Wetter wieder besser und wir konnten einen tollen Sonnenuntergang über dem Stuttgarter Flughafen beobachten. Auf der Heimfahrt, die nun unweigerlich bevorstand, wurde noch das Reiseziel-Quiz aufgelöst. Nach 3 zweiten Plätzen, die mit dem Ebnisee nur ganz knapp neben dem Ziel lagen, holten sich Angelika und Kurt Maier den Sieg mit dem Tip „Welzheimer Wald“ – Gratulation! Wir möchten uns bei allen, die dabei waren, für den gelungenen Tag bedanken und hoffen, die Fahrt ins Blaue hat allen gefallen! Ein großes Dankeschön an Willi und Margret Walz, die erneut einen tollen Ausflug organisiert hatten, an die Firma Reble für den Bus und an natürlich an unseren „Kapitän der Landstraße“ Hans, der uns wie gewohnt sicher und informativ durch den Tag gebracht hat.